Oto ten fragment:
Zur Zeit,als Hans und Bernd v. Schenckendorff Gut und Dorf Schmöllen als Herrensitz übernahmen, um faßte das zu ihrem Besitz gehörende Land 2300 Morgen. Das Dorf war von kleineren und größeren Bauern be
siedelt, die von ihrem Herrn ein genau abgemessenes Landstück zugeteilt bekamen. Weide, Rohr, Viehtränken, Wasser Fischerei, Lehm- und Sandgruben blieben
gemeinsamer Besitz. Doch behielt sich die Herrschaft den Wald, die Jagd und einen Teil der Fischerei vor.
Für die Ländereien, die bei den Bauern erblich waren, mußten sie dem Gutsherrn Abgaben und Dienste leisten. M~n nannte die hierzu verpflichteten Besitzer "erb
untertänig" oder "gutspflichtige Bauern". Daneben gab es in Schmöllen auch Eigentumsbauern, die ihren Hof als freies Erbe besaßen. Freies Erbe war z.B. das Lehnschulzenamt. Die Bauern bewahrten anfänglich ihre Freiheit, auf die sie stolz waren. Aber sie erfreuten sich nicht lange ihrer Unabhähgigkeit. Die Landesfürsten sahen sich durch kriegerische Verwicklungen und wirtschaftliche Notlagen immer mehr gezwungen, alle Einkünfte und Rechte der Dörfer an die Adligen abzutreten, um deren Unterstützung zu erlangen. Dadurch wurden auch die Freibauern zu "Hörigen" der Rittergutsbesitzer herabgedrückt. Auch der Lehnschulze verlor mit ihnen seine Rechte, als Schmöllen "mit allen und jeglichen seinen Zugehörungen und allen Gerech tigkeiten den Schenckendorffen und ihren Leibs- LehnsErben" übertragen wurde. Der Erbschulze, wie der Lehnschulze von der Zeit an hieß, übte sein Amt von da
an nur im Namen des Grundherrn aus. Er war "Scholze des Herrn v. Schenckendorff".
Alle Häuser in Schmöllen waren Blockhäuser, wie sie früher allgemein in ganz Nordost-Europa errichtet
wurden. In demselben stil waren auch die Gehöfte
der Schmöllener Grundherren angelegt. Die Schenckendorffs errichteten also Ställe und Scheunen 'wie ihre Bauern, nur entsprechend größer und geräumiger. Das einstöckige Gutshaus setzten sie mitten in ihr Anwesen hinein, umgeben von einem weitläufigen Park. Das Haus war mit Schindeln bedeckt. Es ist ein gutes Zeichen für die Dauerhaftigkeit dieses Hauses, daß es bis 1860 in seiner ursprünglichen Form gestanden hat. Dann wurde es durch einen massiven Steinbau ersetzt.
Za pomoc z góry serdecznie dziękuje.

